Die Weinherstellung in Italien und im gesamten Mittelmeerraum wurde bereits schon in der Eisenzeit praktiziert (3. Jahrtausend vor Christus), aber die reichsten und meisten Belege über diesen Weinanbau gehen auf das Jahrhundert vor Christus zurück. Selbst die Bibel lobpreist in einem seiner Psalmen (das C. III) den Wein, wo es heißt: “vinum laetificat cor hominis” (Der Wein erweicht das Herz des Menschen). Über den Refosco insbesondere schreibt der altrömische Historiker Plinius der Alte, der bis zum August des Jahres 79 nach Christus lebte und bei der berühmten Vesuv-Eruption ums Leben kam. Er berichtet darüber, dass die Frau des Oktavian Augustus einen Rotwein liebte, später eindeutig als Refosco identifiziert, der aber damals Pucino hieß; und sie liebte ihn so sehr, dass sie keinen anderen trank: Nur so war sie in der Lage, das für jene Zeit bemerkenswerte biblische Alter von 86 Jahren zu erreichen.
Der Historiker Cesare Ripa, der die Zeugnisse von Plinius dem Alten referierte, fügte seinerseits hinzu, dass der Refosco Eigenschaften besitze, „die die Gebärfreudigkeit der Frauen begünstigt“.
Andere historische Quellen heben seine positiven Eigenschaften für die Gesundheit hervor wie zum Beispiel jene des illustren Historikers Antonio Zanon, der im dritten Band seiner “Dell’agricolura, arti e commercio in quanto unite contribuiscono alla felicità degli Stati” (1763 und ff.) den äußerst fruchtbaren Boden Aquileias mit den folgenden Worten lobt: „eine Gegend vorzüglichen Weines, in erster Linie des Refoscos.“ Der Pfarrer Giovan Battista Bragolini schreibt übrigens über einen Kranken, den er zuvor als derart krank erachtete, dass er daran fast gestorben wäre, plötzlich sich aber bester Gesundheit erfreut habe, weil er nach eigener Auskunft in den Genuss „dieses vorzüglichen Weines“ gekommen sei. 1390, und zwar genau am 14. August, schenkte der Kämmerer von Udine auf Geheiß der Abgeordneten der Stadt den Botschaftern des Kaisers Albert III. von Habsburg, dem Grafen von Lozo und seinem Begleiter, unter anderem 20 Behälter von Refosco. Wein, für die er, wie Di Manzano in seinen Annali del Friuli berichtet, 35 Dukaten ausgab.
Einige Jahre später (1409) richtete die Stadt Cividale ein Festmahl zu Ehren des venezianischen Papstes Gregor XII. aus, der einem von ihm einberufenen Konzil in Friaul vorsaß, und natürlich wurde der Refosco auserkoren „einige Gerichte zu begleiten“.
Nicht nur aufgrund seines vorzüglichen Geschmacks sondern auch wegen seines Preises und der Sorgfalt bei seiner Herstellung stach dieser Wein insbesondere hervor. In den bereits zitierten Annalen debattierte der Rat der Abgeordneten am 14. Oktober 1475 über den „Preis des Refoscos“. In der Folge beschloss derselbe Rat, aufgrund des höheren Ansehens des Refosco-Weines schließlich 1702 den Preis für einen Krug Wein auf 6 Cent festzulegen.
Das waren 2 Cent mehr als der übliche Wein, der damals 4 Cent kostete.
Nach dem bereits zitierten Pirona ist der „Refosco einer der ältesten und besten Traubensorten der Region“.
Am Ende des 19. Jahrhunderts erwählte Louis Pasteur, Gründer der modernen Mikrobiologie, die Bassa Friulana als die beste Weingegend für den Anbau des Refosco dal Peduncolo Rosso.
Giacomo Casanova (1725-1798) schrieb in seiner berühmten Autobiographie “Histoire de ma vie” wörtlich: “Die gute Frau tischte ein schmackhaftes Fischgericht auf, das mit Olivenöl angerichtet war. Dazu schenkte sie den Refosco ein, der mir vorzüglich mundete.“